Bronchitis (Bronchialkatarrh) --> Symptome, Verlauf und Behandlung (2024)

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Zusammenfassung
Unter Bronchitis versteht man eine Entzündung der Bronchien – vorzugsweise der Bronchialschleimhaut; manchmal sind tiefere Schichten des Gewebes in der Lunge ebenfalls betroffen.

Was ist Bronchitis?

Bronchitis ist eine Entzündung der Bronchien, also der Luftröhren-Aufzweigungen in die beiden Lungenflügel. Leitsymptom ist der Husten mit Auswurf oder auch trockener Husten. Weiters können Fieber, Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Schmerzen im betroffenen Bereich und Schwäche auftreten.

Was sind die Ursachen einer Bronchitis?

  • Viren sind die häufigsten Auslöser der akuten Bronchitis. Diese können zum Beispiel zuerst einen einfachen Schnupfen verursachen und später auf den Atmungsapparat übergreifen.
  • Bakterien: Haben diese eine Infektion der Bronchialschleimhaut hervorgerufen, ändert sich der Auswurf von schleimig auf etwas eitrig (gelblich-grünlich).
  • Tabakrauch ist ein weiterer häufiger Grund für die Entstehung einer Bronchitis.
  • Verschiedene Allergene.
  • Staub und andere mechanisch reizende Stoffe.
  • Schadstoffe in der Luft, wie sie durch das Verbrennen von biologischem Material entstehen.
  • Chemische Reizstoffe.
  • Eine Mukoviszidose kann eine Bronchitis zur Folge haben.

Welche Formen von Bronchitis gibt es?

Man unterscheidet im Wesentlichen die akute und die chronische Bronchitis.

  • Die akute Bronchitis verschwindet meist nach zwei bis drei Wochen – Ursache ist in etwa neun von zehn Fällen eine Virusinfektion.
  • Von einer chronischen Bronchitis ist erst dann die Rede, wenn innerhalb zweier aufeinander folgender Jahre mindestens drei Monate lang täglich Husten und Auswurf auftreten. Kennzeichen ist eine Zunahme der Bronchialschleimhaut (Hypertrophie) mit verstärkter Sekretbildung und eine Funktionsstörung des Flimmerepithels.

Außerdem unterscheidet man je nach betroffenem Areal:

  • Ist die Luftröhre ebenfalls entzündet, spricht man von einer Tracheabronchitis.
  • Sind die Bronchiolen (feinere, knorpellose Verzweigungen der Segmentbronchien und mit glatter Muskulatur und Flimmerepithel ausgekleidet) am Geschehen beteiligt, liegt eine Bronchiolitis vor. Diese kann zu lebensbedrohlicher Atemnot führen.
  • Als Teilerscheinung im Rahmen einer Herzerkrankung wird die Bronchitis als Stauungsbronchitis bezeichnet, entspricht aber keiner typischen Entzündung.
  • Eine Spastische Bronchitis geht mit einer Verengung der Bronchien einher und führt daher zur Atemnot.
  • Eine chronisch obstruktive Bronchitis (COPD, englisch: chronic obstructive pulmonary disease) wird umgangssprachlich als Raucherlunge bezeichnet.

Das Rauchen ist zwar häufig, aber nicht immer der Grund für diese Erkrankung. Sie ist ein globales Phänomen und stellt in den USA die vierthäufigste Todesursache dar. Bemerkbar macht sie sich durch Husten, Auswurf und die erschwerte und verlängerte Ausatmung. Die Schleimhaut bildet sich zurück, die Elastizität nimmt ab, Lungenkapillaren (kleine Blutgefäße der Lunge) schwinden. In der Folge wird, wenn man nichts dagegen unternimmt, die Bronchialstruktur zerstört und die Atmung (Respiration) dadurch unzureichend.

Bei der chronisch obstruktiven (verengenden) Bronchitis findet man auch häufig das Lungenemphysem (Lungenblähung) vor – eine erhebliche Erweiterung der Alveolen, also der Lungenbläschen.

Wie kann man eine Bronchitis feststellen?

  • Im Rahmen einer Anamnese anhand der typischen Symptome (Husten, Auswurf, Atemnot).
  • Abhören der Atemgeräusche mit einem Stethoskop.
  • Untersuchung der Lungenfunktion.
  • Untersuchung der Struktur der Bronchien (sehr selten notwendig).
  • Blutuntersuchung.

Eine bakterielle Bronchitis kann auch über Entzündungsparameter im Blut diagnostisch abgesichert werden, wenn die Anzahl der weißen Blutkörperchen Leukozyten), die Konzentration des C-reaktiven Proteins und die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöht sind.

Bei fortgeschrittenen Fällen einer COPD ist die Sauerstoffsättigung im Blut erniedrigt, der CO2– Gehalt teilweise erhöht.

Wie wird eine Bronchitis behandelt?

Schleimlösende Mittel (Mukolytika) machen den Schleim dünnflüssig. Hustendämpfer (Antitussiva), die über das Gehirn den Hustenreiz dämpfen, sollen nur kurzfristig bei trockenem Reizhusten eingesetzt werden.

Die bakterielle Form kann mit Antibiotika behandelt werden.

Bei einer allergischen Bronchitis im Rahmen von Asthma sollte möglichst das Allergen identifiziert und vermieden werden und das Asthma mit inhalativen Medikamenten kontrolliert werden.

Für die obstruktive Form der chronischen Bronchitis stehen die folgenden, meist inhalierbaren Medikamente zur Verfügung:

  • Bronchodilatoren/Bronchospasmolytika verringern die Spannung der Atemwegsmuskulatur und erweitern so die Atemwege.
  • Glukokortikoide sind auch bei schweren Formen angezeigt.
  • PDE-4-Hemmer wirken gegen die Entzündung.

Alle Medikamentengruppen führen auch zu einer Stabilisierung der COPD.

Bei unzureichender Atmung ist auch eine Langzeit-Sauerstofftherapie möglich. In weit fortgeschrittenen Fällen kann auch eine Lungentransplantation oder ein spezielles chirurgisches Verfahren erforderlich sein.

Verschiedene pflanzliche, entzündungshemmende Wirkstoffe können die Regeneration fördern.

Was kann ich bei Bronchitis selbst tun?

Sehr wichtig für die Behandlung ist bei Rauchern der Rauchstopp, um die Schleimhaut nicht weiter zu reizen. Schadstoffe aus der Luft – wie sie an manchen Arbeitsplätzen verstärkt vorkommen –, extreme Temperaturen und starke körperliche Anstrengung sollen vermieden werden.

Körperliche Erholung mit leichter Bewegung an der frischen Luft sowie eine abwechslungsreiche Ernährung sind dem Genesungsprozess dienlich.

Es sollte viel Flüssigkeit (Wasser, Tee) zugeführt werden, um den Schleim leichter flüssig halten.

Inhalationen mit Kochsalzlösungen oder der Zugabe einer geringen Menge ätherischen Öls helfen beim Abschwellen der Schleimhäute und beim Abhusten.

Man kann auch auf die Hausmittel Honig, gedünstete Zwiebel oder Hühnersuppe zurückgreifen.

Wann muss ich mit Bronchitis zum Arzt?

Ein Arztbesuch ist bei hohem Fieber oder Atemnot notwendig, ebenso wenn der Husten über mehrere Wochen bestehen bleibt oder der körperliche Zustand sehr beeinträchtigt ist.

Ist die Lunge vorgeschädigt, kann auch eine einfache Bronchitis problematisch und ein Arztbesuch erforderlich sein.

Eine COPD ist immer so früh wie möglich zu behandeln, um einer weiteren Verschlechterung der Atemfunktion und der Zerstörung des Bronchialsystems entgegen zu steuern. Bei Rauchern muss zusätzlich das Rauchen aufgegeben werden.

Weitere Informationen:

Redaktion: Mag. Alexandra Wimmer

Fachliche Freigabe: Univ.-Doz. Dr. Leopold Stiebellehner, Facharzt für Lungenkrankheiten und Innere Medizin in Wien und Ebreichsdorf


Datum: 30. Juli 2013

Kategorien: Krankheiten

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